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north.io's Hackathon-Team gewinnt den DataRun2023 des Digitalministeriums

north.io's Hackathon-Team gewinnt den DataRun2023 des Digitalministeriums

Hamburg. Den vergangenen 5. DataRun des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMDV) vom 9. bis 10. Juni gewann das Team der north.io GmbH in der Kategorie "Ungewöhnlichster Ansatz" mit einer Anwendung für mehr Sicherheit von kritischen Infrastrukturen (CRITIS) im Meer:

Vor der Kulisse der Elbe entwickelte das fünfköpfige Team des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) als einziges Team innerhalb von 24 Stunden eine funktionsfähige App, die in einem ersten Schritt mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) und Fernerkundungsdaten von Satelliten bewegte Objekte und verdächtige Schiffe in der Nähe von KRITIS im Meer erkennt - auch wenn Anwendungen wie das Automatische Identifikationssystem (AIS) ausgeschaltet oder von ihnen manipuliert wurden.

Die vorgestellte App erkennt verdächtige Schiffsbewegungen in der Nähe kritischer Infrastrukturen und kann den Einsatz von autonomen Unterwasserfahrzeugen (AUVs) zur Inspektion planen:hacka3In einem zweiten Schritt befähigt die App dann, Unterwasserdrohnen gezielt in die Nähe des verdächtigen Objektes an die KRITIS heranzuführen, um dort automatisiert die Unterwasserlage aufzuklären - etwa um Minen aufzuspüren oder auszuschließen.

Beispielbild eines autonomen Unterwasserfahrzeuges, das kritische Infrastruktur auf Meeresgrund überprüft. (Bild: TrueOcean)
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BSH-Präsident, Professor Helge Heegewaldt, Gastgeber des BMDV-Hackathons freute sich über die Auszeichnung der maritimen Anwendung von north.io:hacka6-1

„Es waren tolle 24 Stunden im BSH mit vielen kreativen Ideen der Hackerinnen und Hacker und sehr verdienten Preisträgern – meinen Glückwunsch! Vor allem an das Team north.io GmbH für den Preis in der Kategorie „ungewöhnliche Herangehensweise“. Weiter sagte er: „Die Erfassung von Schiffen über die Auswertung von Satellitendaten kann die Meeresnutzung noch sicherer und weniger störanfällig machen.“

Professor Helge Heegewaldt, BSH-Präsident und Gastgeber

Denn die Explosionen an den Nord-Stream-Pipelines haben gezeigt, wie verwundbar die westliche maritime kritische Infrastruktur ist. Experten gehen inzwischen sogar davon aus, dass Russland bereits Teile der westlichen Unterwasser-Infrastruktur vermint habe, um künftig mögliche Sabotageakte durchführen zu können.

Deshalb gelte es jetzt, schnell Lösungen zu finden und Wege aufzuzeigen, wie Behörden und Unternehmen mit Hilfe der Digitalisierung künftig den bestmöglichen Schutz für die Infrastruktur im Meer gewährleisten können, so Jann Wendt, CEO von north.io.

north.io CEO Jann Wendt beim letzten Treffen des Ostseerats, wo er die MinisterInnen über die ungenutzten Potentiale der maritimen Datenfusion und BigData-Analysen im Offshorebereich infomierte:hacka2-1

„Unsere digitalen Werkzeuge schaffen das Wissen, damit sich unsere Kunden aus Behörden und Unternehmen die Antworten selbst geben und informierte Entscheidungen treffen und eine Risikoanalyse durchführen können“.

Jann Wendt, Geschäftsführer north.io GmbH

 

Ausblick

Nach dem Gewinn des Wettbewerbs, auf den man im 70-köpfigen Unternehmen sehr stolz sei, würde nun ein Projekt mit dem BSH und weiteren Partnern aus Wissenschaft und Industrie angestrebt, um eine solche Anwendung zum besseren Schutz von KRITIS auf See fertigzustellen.hacka4-1

„Wir haben KI-Kompetenz für das maritime Umfeld, haben ein tolles interdisziplinäres sowie internationales Team und unser Anwendungsgebiet ist derzeit nicht nur brandaktuell, sondern auch brandgefährdet“

Marcel Louwers, Team-Lead des north.io GmbH Hackathon Team

The team experienced at first hand just how fire-threatening and thoroughly realistic the topic of maritime CRITIS currently is as a whole when a major fire broke out near the port in the immediate vicinity of the venue in Hamburg's Hafencity district, darkening the sky.

„Es gibt uns ein gutes Gefühl zu wissen, dass wir hier mit unserer Arbeit einen konkreten Beitrag zur Sicherheit unserer Bevölkerung leisten können“,

betonte Louwers abschließend.

Blick aus dem BSH-Gebäude auf den Großbrand in der HafenCity:hacka7-1Einen passenden Namen für die App haben die Softwareentwickler auch schon gefunden: „ARGUS“, zu deutsch „der Allesseher“, ist nach der griechischen Mythologie ein Riese mit hunderten Augen am ganzen Körper, der so dass er in alle Richtungen schauen kann und als Wächter scharf und misstrauisch beobachtet.

Startbilschirm der in 24 Stunden entwickleten Apphacka1

Auch Julian Pawlak vom German Institute for Defence and Strategic Studies (GIDS) in Hamburg unterstützt das gemeinsame Ansinnen von north.io und BSH:

„Ziel muss es sein, die Kooperation und das Monitoring mithilfe von Streitkräften und Industriepartnern, Polizeikräften und Küstenwachen, aber auch ergänzt durch externe Akteure und Satellitenbilder, so auszubauen, dass Gefahren für maritime kritische Infrastruktur unmittelbar gesichtet, geortet und anschließend identifiziert werden können. Die Tatsache, dass selbst für ein vergleichsweise kleines Seegebiet wie die Ostsee keine vollständige Maritime Domain Awareness existiert, demonstriert, wie komplex und ambitioniert, aber auch, wie notwendig diese Zielsetzung vor dem Hintergrund der aufgezeigten Herausforderungen ist.“

Über north.io

Die north.io GmbH ist ein auf Cloud-Technologie spezialisiertes, impact-getriebenes Unternehmen, das seine Kunden dabei unterstützt, mit Hilfe von Software nachhaltige Veränderungen herbeizuführen. Der Preisträger des Digitalisierungspreises Schleswig-Holstein 2021 hat seinen Sitz in Kiel und entwickelt seit über 10 Jahren Software-as-a-Service-Lösungen u.a. für Behörden, die Geodaten einfach zugänglich, schnell auffindbar, einfach teilbar und klar verständlich machen. Das Team aus 70 hochspezialisierten Expertinnen und Experten konzentriert sich auf die Entwicklung von Cloud-nativen Lösungen, die speziell darauf ausgerichtet sind, das volle Potenzial von Geodaten für den privaten und öffentlichen Sektor zu erschließen. Einige Highlights sind:

  • Marispace-X ist das größte industriegetriebene maritime Digitalisierungsprojekt und ein Treiber der digitalen Transformation im maritimen Sektor. Mit dem BMWK-geförderten Projekt entwickelt north.io einen europaweiten Dataspace, der eine effiziente Nutzung maritimer Daten in den Bereichen Offshore Wind, Kritischer Infrastruktur, Internet of Underwater Things, Biologischer Klimaschutz und Munition im Meer ermöglicht.AmuCad.org und KIS gehören zu einer Gruppe von Softwareanwendungen, die sich der globalen Problematik von Kriegsaltlasten an Land und in den Meeren widmen.
  • Mit den Geodata as a Service-Produkten GeoDaaS, TrueOcean und NatureConnect schafft north.io eine neue Dimension des gemeinsamen Geodaten-Managements, der Analyse und Visualisierung im Öffentlichen- und Privatsektor, im Offshore-Bereich und im Naturschutz.

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