In der Nordsee gibt es schätzungsweise 10.000 Wracks. Darunter befinden sich 700 Kriegsschiffe aus den Weltkriegen, von denen viele noch mit scharfer Munition geladen sind und eine Gefahr für Mensch und Umwelt darstellen.
Dank des Projekts North Sea Wrecks (NSW), das nach 4,5 Jahren intensiver Arbeit nun abgeschlossen ist, wurde diese Gefahr zum ersten Mal in Angriff genommen. Der erfahrene Journalist und Dokumentarfilmer Frido Essen hat das NSW-Team von Wissenschaftlern aus ganz Europa bei der Untersuchung von 15 Wracks in der deutschen, belgischen, dänischen und niederländischen Nordsee begleitet und einen eindrucksvollen Dokumentarfilm für den Europäischen Kultursender ARTE produziert.
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Dank der Zusammenarbeit von neun Organisationen aus fünf Ländern und der Finanzierung durch das Interreg Europe North Sea Programm der Europäischen Union trägt das North Sea Wrecks Projekt dazu bei, wichtige Erkenntnisse über die Gefahren von Kriegswracks und deren Munition, Chemikalien wie TNT und Treibstoffe im Wasser zu gewinnen.
Ausschnitt aus den Faktoren für die Risikobewertung im North Sea Wrecks Tool
Als Projektpartner hat north.io eine innovative Software entwickelt, die mithilfe künstlicher Intelligenz die Gefahr, die von jedem einzelnen Wrack in Zukunft ausgehen kann, berechnet.
Diese Analyse ermöglicht es den Behörden und anderen Wissenschaftlern, Wrackdaten zu verwalten, Risikobewertungen durchzuführen und Prioritäten für die Räumungsmaßnahmen zu setzen.
"Die Erfassung dieser Hunderte von Wracks ist eine Generationenaufgabe, aber wir haben jetzt gemeinsam mit den Forschern die Technologie entwickelt, die uns das überhaupt erst ermöglicht",
sagt Jann Wendt, Geschäftsführer der north.io GmbH.
"Es ist wichtig für uns, dass unsere Softwareanwendung nun dazu beiträgt, den Schutz der Umwelt und der Nahrungskette im Meer zu verbessern."
Jann Wendt erläuert das North Sea Wrecks Tool
Den vollständigen Dokumentarfilm können Sie auf der ARTE-Website in deutscher oder französischer Sprache ansehen oder im obigen Fenster eine Version mit englischen Untertiteln.
Die Foto- und Filmrechte liegen bei ARTE.